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Baumpflanzungen und Schattenplätze im Tierheim

Autorenbild: nosamisvierbeinernosamisvierbeiner

Ich hatte zu Hause in Deutschland nie einen Garten, habe nie in meinem Leben auch nur einen Baum gepflanzt oder wildwachsende Sträucher gehegt oder gepflegt. Erst hier im Tierheim habe ich gemerkt, dass es enorm wichtig ist, ursprünglichen Raum und einen natürlichen Schattenschutz für die Hunde und die freiwilligen Helferinnen und Helfer (Bénévols) zu schaffen. Bisher haben wir im Tierheim mit viel Aufwand viele Sonnensegel in den Auslaufparks und in den Hundezwingern spannen müssen, um die Hunde vor der intensiven Sonne zu schützen. Dies war arbeits- und kostenintensiv, da die Segel den korsischen Stürmen nur bedingt standhalten und oft ersetzt werden mussten.


Im Frühjahr 2023 hat mir Sophie, eine befreundete Gärtnerin aus St. Florent und grosse Unterstützerin des Tierheimes zum ersten Mal 30 kleine Bäume (Lauriers roses, Judasbaum, Zeder, Olivenbäume, Eukalyptus, Pinien, Erdbeerbaum, Eibe, etc.) kostenlos zum Einpflanzen zur Verfügung gestellt. Sie hat mir als „grüner Gärtner-Laie“  genau erklärt, wie und wo ich die Pflanzen sicher in die Erde bekomme und wie ich sie zu pflegen habe, damit sie irgendwann die grossen Schattenspender werden. Das war harte Arbeit, 30 Löcher in den harten Boden zu hacken und die Pflanzen mit Rankhilfen und Drahtschutz gegen die neugierigen Hunde zu versehen. Egal, es hat Spass gemacht und ich sehe heute den Erfolg. Die kleinen Pflanzen sind super angewachsen und jetzt schon ein guter Sonnenschutz.


Von Céline, Landschaftsgärtnerin aus Calvi und ebenfalls grosse Unterstützerin des Tierheims habe ich zusätzlich wilde Olivensträucher und Geraniensetzlinge aus ihrem Garten zur Verfügung gestellt bekommen. Vor dem Aussengelände des Tierheimes, wo nun leider ein riesiger Baumarkt errichtet wird, habe ich Immortelle- und Lavendelsträucher ausgegraben und auch diese im Tierheim eingepflanzt.


Im Herbst 2023 konnten wir dank der grossen Unterstützung des Schweizer Vereins und einer Spende einer hiesigen Baumschule 12 staatliche einheimische Bäume (Muriers Platane (Maulbeerbaum), Grevilla, Albizia) anschaffen. Mit Hilfe von Céline habe ich die Bäume in 3 Tagen bei absolutem Chaos-Wetter in die korsische Erde gebracht. Das war wiederum eine richtig harte Arbeit. Aber die Mühen haben sich gelohnt. Alle Bäume sind heute gut angewachsen und machen ein schönes Bild. Ich werde sie weiterhin sorgfältig hegen und pflegen.


Zusätzlich habe ich auf dem Gelände vorhandene Bäume und Sträucher so gesichert, damit sie nicht den Baumassnahmen mit Bagger und unvorsichtigen Bauarbeitern zum Opfer fallen. So sind einige Oleander- und Myrte-Sträucher in der Nähe der Krankenstation wieder voll aufgeblüht.


Besonders ein kleiner Eukalyptus-Baum in Park 2 hatte es Jutta und mir angetan. Er hatte bei den Baumassnahmen extrem gelitten und drohte samt Wurzelwerk umzufallen. Aber mit vereinten Kräften haben wir ihn wieder aufgerichtet und mit starken Stützpfosten stabilisiert. Einige Schubkarren voll mit Mutterboden und eine selbst gebaute Natursteinmauer zur Halterung, haben ihn gerettet. Er ist in Park 2 ein absoluter Hingucker und ein staatlicher kräftiger Baum geworden, der jede Menge Schatten bietet und eine wunderbar angenehme Umgebung schafft. 


Damit es für die nimmermüden Bénévoles einen zusätzlichen Nutzen bringt, habe ich mir überlegt, aus dem vorhandenen Abfallholz der neuen Holz-Pergola Bänke um die Bäume zu bauen. So können die Bénévoles zwischendurch Platz nehmen und sich im Schatten von ihrer anstrengenden täglichen Arbeit erholen.


Von der hiesigen Baumschule in Calvi hat das Tierheim kurzfristig 6 grosse einheimische Bäume geschenkt bekommen. Es ist zwar nicht mehr die optimale Pflanzzeit, aber trotzdem werde ich alles versuchen, sie zu Schattenspender für die Hunde zu machen.


Das Pflanzen von Bäumen und Sträucher ist nicht nur für die Hunde selbst, sondern für die Umwelt und die Gemeinschaft von riesigem Vorteil. Bäume und Sträucher produzieren Sauerstoff, reinigen die Luft und halten den Boden kühler. Wie man jetzt sieht, ist es eine nachhaltige Investition, die sich auf vielfältige Weise auszahlt.


Mir macht die Arbeit grosse Freude und ich habe das Glück zuzuschauen, wie alles wächst und gedeiht. Welch‘ ein Glück und welch‘ eine Genugtuung.


Jörg Gerth

Hilfsgärtner und freiwilliger Helfer im Tierheim  



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