Als ich sie zum ersten Mal im Hundeheim „Nos amis à quatre pattes“ traf, fand ich mich kurze Zeit später mit ihr im Schoss an die Wand des Geheges lehnend wieder. Die kleine Cursinu-Hündin Chiara wollte unbedingt von mir gestreichelt und behütet werden. Ich konnte nicht anders als sie zu mir zu nehmen und so zu verweilen bis ich gehen musste. Beim hinausgehen jaulte sie schrecklich. Ein Zeichen dafür, dass sie wohl hier aufgenommen wurde, weil sie in ihrem vorherigen Leben grausam verlassen und vergessen wurde.
Glücklicherweise sorgten sich die freiwilligen Helfer im Hundeheim um sie, doch Chiara ging mir einfach nicht ganz aus dem Kopf. So kamen wir nur wenige Wochen später zurück um ihr einen neuen Start zu ermöglichen. Dank dem beherzten Einsatz der Mitarbeiterinnen war Chiara bereits reisefertig. Das Ausfüllen der nötigen Dokumente vor Ort war einfach und unkompliziert. Chiara freute sich sehr als wir uns wieder trafen und wir machten sogleich einen ersten Spaziergang um zu testen, wie sie sich mit unserer grossen Bernhardiner-Hündin, Kenda, verstand. Dabei kam uns Marie vom Hundeheim mit ihrem Wissen zu Hilfe. Es war schnell klar, dass sich beide noch aneinander gewöhnen mussten, es gab aber keine Probleme, welche das Zusammenleben unmöglich machen würden. Nach einem weiteren tollen Spaziergang am Strand nahmen wir Chiara mit in unser Ferienhäusschen und ruhten uns erst mal aus.
Am folgenden Tag reisten wir bereits ab, zurück in die winterliche Schweiz! Chiara sprang mit viel Enthusiasmus in das Auto und stellte sich neben mich auf die Rückbank. Auch wenn sie anfangs noch neugierig aus dem Fenster schaute, konnte sie sich bald beruhigen und auch gelegentlich ein Auge zudrücken. In den frühen Morgenstunden kamen wir schliesslich an. Nach einem kurzen Spaziergang im neu entdeckten Schnee, durfte Chiara nun ihr Heim bei uns betreten. Die Aufregung war im ersten Moment gross, so wie bei allen neuen Situationen für Chiara. Ich nahm sie zu mir ins Zimmer und nach einer schönen Streichelrunde holten wir uns unseren dringend benötigten Schlaf.
Es stehen wichtige Aufgaben für uns an. Chiara und Kenda sollen voll und ganz miteinander auskommen, damit wir uns alle frei und entspannt bewegen können. Dazu zählen auch die Katzen. Zudem muss Chiara noch viele grundsätzliche Kommandos lernen. Nun liegt es an mir, mein Bestes zu geben und die nötige Zeit, Geduld und Liebe bereitzustellen um ein gegenseitiges Verständnis und Vertrauen aufzubauen, auf Augenhöhe mit unseren tollen Tieren. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass dieser Aufwand ganz sicher zu einer grossen Bereicherung für uns alle führt. Ich würde jede Person auffordern, selbst ein Tierheim zu besuchen und dabei mitzuhelfen ein Tierleben zu unterstützen. Mit etwas Glück entsteht dabei eine einzigartige Verbindung fürs Leben....
Super, tolle Geschichte